Kantonsspital St.Gallen KSSG – Ostschweizer Kinderspital OKS
Gesamtprojekt KSSG-OKS. 2009-2029
VERFAHREN
Zweistufiger Generalplanerwettbewerb im selektiven Verfahren, 2009-2011, 1. Preis
AUFTRAGGEBER
Kanton St.Gallen, Baudepartement / Hochbauamt (bis 2016)
Spitalanlagengesellschaft Kantonsspital St.Gallen
Stiftung Ostschweizer Kinderspital
AUFTRAGNEHMER
Planergemeinschaft PG KSSG-OKS:
Architekt: Fawad Kazi Architekt GmbH, Zürich
Bauingenieur Tragwerk, Baugrube: WaltGalmarini AG, Zürich
Ingenieur HLKKSE: Amstein + Walthert AG, Zürich
Subplaner:
Projektmanagement: Imooo AG, Zürich / Meyer Partner Architekten GmbH, Zürich (seit 2024), Hämmerle Partner AG, Zürich (2009-2023)
Baumanagement: Walter Dietsche Baumanagement AG, Chur (ab Bauprojekt)
Kostenplanung: HSSP AG, Zürich (Wettbewerb und Vorprojekt)
Landschaftsarchitekt: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Bauingenieur Werkleitungen, Plätze: BlessHess AG, Luzern
Verkehrsplanung: Enz & Partner GmbH Ingenieurbüro für Verkehrswesen, Zürich
Fassadenplanung: Atelier P3 AG, Zürich
Lichtplanung: Reflexion AG, Zürich
Brandschutz: Amstein + Walthert AG, Zürich
Bauphysik, Akustik, Nachhaltigkeit: Amstein + Walthert AG, Zürich
Sicherheitsplanung: Amstein + Walthert AG, Zürich
Kommunikation ICT: Amstein + Walthert Progress AG, Zürich
Gebäudeautomation: Amstein + Walthert St.Gallen AG, St.Gallen
Spital- und Medizinalplanung, Strahlenschutzkonzept: IBG – Institut für Beratungen im Gesundheitswesen, Aarau (ab Wettbewerb Stufe 2)
Spitalplanung: PGMM Schweiz AG, Winterthur (Wettbewerb Stufe 1)
Liftplanung: Rapp Infra AG, Basel (Wettbewerb und Vorprojekt)
Gastronomieplanung: planbar ag, Zürich
Signaletik: Integral Axel Steinberger Zürich GmbH, Zürich (ab Vorprojekt)
Helikopterlandeplatzplanung: BATT Suisse GmbH, Dübendorf (seit 2021), Helikopter Landeplatz Consulting, Zizers (Wettbewerb und Vorprojekt)
TEAM
Fawad Kazi Architekt GmbH:
Projektleitung: Fawad Kazi (seit 2009), Luzius Stiefel (seit 2011), Fabian Markel (seit 2011), Tommaso Passalacqua (seit 2014), Alec Müller (seit 2021), Andreas Meyer (Meyer Partner Architekten GmbH, Zürich, seit 2021), Philipp Macke (2011-2015), Manfred Kunz (2015-2023), Lucius Ueberwasser (2018-2020), Hans Kolbeck (2020-2021), Britta Fehse (2020-2021), Teilprojektleitung: Stefano Murialdo (seit 2016), Daniel Lautenschlager (seit 2022), Selami Sahin (2013-2014)
Mitarbeit: Stefan Günther, Marlen Johne, Nicole Schönfelder, Josephine Kutschbach, Uwe Gottfried, Susanne Loose, Pascale Siebers, Rachel Püntener, Angela Bider, Luca Riolfo, Styliani Azariadi, Andras Varga, Katharina Friedemann, Laura Perez, Lara Scholl, Paulina Bonowicz, Francesca Baio, Lisa-Marie Altrichter, Elissavet Dritsa, Vanessa Hegi, Szilvia Varga, Manuela Kazi, Karine Mulumba, Ana Cavaco, Paloma Martinez, Katerina Bortlova, Adem Shala, Zafeiris Magarakis, Katharina Kress, Zuzana Porubcanova, Maciej Sokolnicki, Dimitra Christoforidi, Renato De Ciccio, Thomas Miske, Anael Gürler, Selai Nasery, Mariana Pereira, Mateo Garcia, Luigi Maucione, Paola Colin, Dario Bruni, Carlos Aguayo, Omar Al Ghandour, Bruno Santos, Sara Hübner, Adrianus Duquesnoy, Tino Nüesch
ADRESSE
Rorschacher Strasse 95, 9007 St.Gallen, Schweiz
KENNDATEN
Geschossfläche: ca. 120’000 m2
Gebäudevolumen: ca. 440’000 m3
Planung: ab 2011
Realisierung: 2016-2029
Baukosten SKP 1-9: ca. 800 Mio. CHF
TEILPROJEKTE
Kantonsspital St.Gallen KSSG:
Pavillon, 2016-2017
Haus 10, 2016-2018
Haus 07A, 2018-2024
Haus 07B, 2025-2029
Haus 07C (Wettbewerb)
Ostschweizer Kinderspital OKS, 2020-2026
FOTOS
Yves Kubli
VISUALISIERUNGEN
Fawad Kazi Architekt GmbH
PUBLIKATIONEN
Fachbücher:
KSSG-OKS I – Projekteinführung und Pavillon, Hg. Marko Sauer und Christoph Wieser, Verlag park books, 2018
KSSG-OKS II – Haus 10, Hg. Marko Sauer und Christoph Wieser, Verlag park books, 2021
Weitere:
Jurybericht Wettbewerb Kantonsspital St.Gallen KSSG – Ostschweizer Kinderspital OKS, Hg. Hochbauamt des Kantons St.Gallen, 2011, S. 44-58, 74-87, 112-120
LINKS
Kantonsspital St.Gallen:
Neubauprojekt «come together»
Baumagazin «come together»
Webcams
Kunst für die Neubauten
Ostschweizer Kinderspital:
Das neue Ostschweizer Kinderspital
Kunst am Bau «Reflexion Arealtransformation»:
Katalin Déer, 12 ZWEI
Matthias Gnehm, Die Therapie der Zeit
«Damit beweisen die Planer den Weitblick und die Klarheit, mit denen bereits ihre Vorgänger den Grundstein für den aktuellen Zustand gelegt hatten. Sie schaffen eine neue Ordnung auf dem Areal, die den Bestand miteinbezieht, und bieten mit ihrer Strategie eine belastbare und anpassungsfähige Basis für den zukünftigen Betrieb – losgelöst vom architektonischen Zeitgeist und der rasanten Entwicklung der Medizin.»
– Werner Binotto
ARBEITEN AM GENERATIONENPROJEKT
Überlegungen zum Spitalbau
Das Siegerprojekt des Wettbewerbs von Fawad Kazi mit der Planergemeinschaft PG KSSG–OKS … bewahrt den Grünraum entlang der Rorschacher Strasse beinahe vollständig und belässt dem Ort dadurch seine Identität. Zudem folgt das Projekt einem stringenten Gesamtkonzept in allen Ausbaustufen: Wenn dereinst nach Etappe 3 sämtliche Gebäude erstellt sind, werden drei neue Hochhäuser das bestehende Ensemble ergänzen. Bis es so weit ist, bieten die Etappen 1 und 2 in sich überzeugende Figuren im Städtebau, denn die wichtigsten Konstanten sind damit gesetzt.
Es ist eine herausragende Eigenschaft dieses Projekts, dass schon mit der ersten Etappe alle Häuser untereinander verbunden sind und mit dem Haus 10 ein Gebäude die diversen organisatorischen Rochaden ermöglicht, die die Erweiterung bedingt. Am Ende der Arbeiten bleibt dieses «Rochadenhaus» stehen und wird weiter genutzt: Der Betrieb benötigt damit keine Provisorien. Der lange Riegel, der sich zwischen Bettenturm 04 und das historische Haus 01 schiebt, wird die bestehenden Bauten (MIPS Haus 03A) mit den beiden Neubauten – Haus 07A in der süd-westlichen Ecke und OKS gegen Osten – verbinden. Das Resultat ist bestechend: Auf der Ebene des Erdgeschosses sind alle Bauten um den zentralen Hof untereinander verbunden, unter der Erde erlaubt ein zweigeschossiges Kanalsystem den Verkehr von Personen und Waren.
Die architektonischen Qualitäten des Projekts lösen die erwähnten Anforderungen ein und legen damit den Grundstein für eine lange Nutzungsdauer, denn strukturell wird unterschieden zwischen den langlebigen öffentlichen Programmen und den betrieblichen Teilen, die mehr Flexibilität benötigen. Diese Ordnung betrifft ebenso die Grundrisse wie die Schnitte und die Raumhöhen. Die Planergemeinschaft hat eine Strategie entwickelt, die den permanenten Wandel in der Nutzung räumlich auffängt. Um dieses Gefüge aus Räumen mit unterschiedlichen Eigenschaften legt sich ein «Mantel» mit mächtigen Rahmen aus vorgefertigtem Kunststein, der sich je nach Ort seiner Anwendung in den Details unterscheidet. Auch diese Strategie weist über den Tag hinaus und bietet mit ihrer lesbaren Sprache genügend Raum für zukünftige Entwicklungen im Ausdruck.
Werner Binotto, Arbeiten am Generationenprojekt, Überlegungen zum Spitalbau (Auszug), KSSG-OKS I – Projekteinführung und Pavillon, Hg. Marko Sauer und Christoph Wieser, Verlag park books, 2018
ETAPPE 0
Bestand
bis 2016
ETAPPE 1
Pavillon, Haus 10, Haus 07A, OKS
2016-2026
ETAPPE 2
Haus 07B
2025-2029
ETAPPE 3
Haus 07C
ETAPPE 4
Szenario
ETAPPE 5
Szenario
«Neben funktionalen gibt es auch kompositorische Gründe für die Stellung und Proportionierung der Hochhäuser. Damit die Türme beim Umschreiten des Gebäudekomplexes nicht zu einem gewaltigen Volumen zusammenfallen, müssen sie eine bestimmte Schlankheit aufweisen. Was mich dabei sehr interessiert, ist das Phänomen der Parallaxe: Ändert man den Betrachtungsstandpunkt, scheinen sich die Türme vermeintlich zueinander zu bewegen.»
– Fawad Kazi
Fawad Kazi, Marko Sauer, Christoph Wieser, Flexibilität und Permanenz, Spitalbau als Herausforderung. Ein Gespräch zur Projektgenese von KSSG-OKS (Auszug), KSSG-OKS I – Projekteinführung und Pavillon, Hg. Marko Sauer und Christoph Wieser, Verlag park books, 2018